Das Morgenberghorn, östlicher «Zwillingsbruder» des Niesen, nimmt sich im Vergleich mit dessen markanter Pyramide geradezu unscheinbar aus. Die Aussicht vom Gipfel ist jedoch mindestens ebenbürtig. Auf- und Abstieg in der Nähe des Gipfels sind teilweise stark exponiert. Einige Passagen sind mit Stahlseilen gesichert. Die Tour ist nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer geeignet. Wenig Hartbelag zu Beginn und am Schluss der Route.
Von der Postauto-Endstation Saxeten folgt man dem Strässchen taleinwärts und zweigt nach wenigen Minuten hangwärts ab. Auf gut ausgebautem Bergpfad gewinnt man abwechslungsweise durch schattiges Waldgebiet und über duftende Bergwiesen zügig an Höhe. An den Hütten von Mittelberg vorüber gelangt man zum Rengglipass, dem Übergang vom Saxetbach- ins Suldtal. Die markanten Zacken des Dreispitz setzen dem urtümlichen Tälchen eine bezaubernde Krone auf.
Von der Passhöhe zweigt der Weg zum Morgenberghorn in nördlicher Richtung ab. In teilweise sehr steilem Anstieg geht es aufwärts. Nach einer exponierten Geländerippe folgen einige ebenso ausgesetzte Passagen in der Westflanke des Horns. Drahtseile helfen beim Traversieren. Dennoch setzen diese Schlüsselstellen absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Nach einem letzten Anstieg auf begrastem Weg erblickt man die Standarte mit Schweizer- und Bernerwappen auf dem Gipfel – und sogleich nimmt einen die überwältigende Rundsicht gefangen. Im Norden schweift der Blick über Thuner- und Brienzersee, über Niederhorn, Hohgant und die Brienzer-Rothorn-Kette, während einen im Süden die wuchtigen Felsmassen der Schwalmere und dahinter die Kette der Berner Hochalpen faszinieren.
Der Abstieg beginnt sehr steil. Auf schmalem, teilweise ausgesetztem Weglein gelangt man an Felsbändern vorbei zur Brunni-Hütte. Der Nordflanke des Morgenberghorns entlang geht es auf teilweise morastigem, mitunter auch etwas ausgesetztem Pfad zunächst praktisch ebenen Wegs weiter. Bei nasser Witterung oder nach mehrtägigen Niederschlägen sollte von der Begehung dieses Abschnitts abgesehen und stattdessen der Abstieg nach Aeschiried (siehe Route 19) gewählt werden. Vom Leissigbärgli gelangt man durch Wald und über Wiesen nach Därligen am Thunersee.
Gut zu wissen
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