Abwechslungsreicher Schilthorn-Aufstieg in drei Steilstufen. Er führt durch unterschiedlichste Landschaftstypen im Alpenraum: blumenreiche Alpweiden, aussichtsreiche Bergrücken und schroffe Felsgebiete. Unterwegs beglückt immer wieder der Ausblick zu den Oberländer Bergriesen. Die Rundsicht vom Schilthorn-Gipfel umfasst mehr als 200 Bergkuppen, und James Bond-Fans finden hier die Original-Kulisse zu den Szenen aus dem Film «On Her Majesty’s Secret Service». Ausserhalb des Siedlungsgebietes Naturweg. Der Durchgang im glatten Schiefergestein des Tistelwang ist mit Seilen gesichert. Vorsicht ist dennoch geboten.
Der Bahnhof Mürren liegt über der Mürrenflue, die 700–800 m in den Talgrund abstürzt. Der Ortsname hat sich von Mons Murren (1257) über Murron, Murn, Mürn, Murne, Myrrhen zur heutigen Bezeichnung gewandelt; er wird vom lateinischen murus (= Mauer) abgeleitet oder auch mit Mure (Schutt- oder Schlammstrom im Gebirge) in Zusammenhang gebracht. Eine Aussichtsplattform gewährt einen eindrücklichen Blick übers Tal hinweg zum Schwarzmönch und in die Jungfraugruppe. Vom Bahnhof weg (nach Allmendhubel–Schilthornhütte–Schilthorn 4h30) gelangt man auf der oberen Hauptstrasse zur Station der Schilthornbahn. Dem Mürrenbach entlang ansteigend überwindet ein Waldpfad die erste Steilstufe zur Suppenalp (zum Allmendhubel 25 min).
Der folgende, den Schiltgrat umgehende Höhenweg verspricht eine einzigartige Panorama-Wanderung. Dominieren anfänglich Männlichen- und Jungfraukette den Horizont, erweitert sich dieser bald zum Talabschluss des Lauterbrunnentals mit Gletscherhorn, Äbeni Flue, Mittag- und Grosshorn. Fast eben hin zieht sich der Weg über blumenreiche Bergmatten zur Alp Im Schilt (nach Gimmela–Gimmelwald 1h, –Stechelberg 2h) und an den Schiltbach. Diesen überquerend gehts anschliessend steil hinauf zur aussichtsreichen Wasenegg hoch über dem Sefinental. (Der Abstecher zum nahe gelegenen Aussichtspunkt Bryndli sei nur absolut schwindelfreien, trittsicheren Bergwanderern empfohlen.) Wieder gestattet eine prächtige Höhenwanderung ein wenig Erholung, bevor am Tistelwang die Bezwingung der letzten (und längsten) Steilstufe ansteht. Die exponierten Stellen im glatten Schiefergestein sind mit Drahtseilen gesichert. Dennoch ist der sehr steile Aufstieg zum Grauseewli nicht jedermanns Sache. Die Schuttmulde der Seewlifura ist reich an Pflanzen der Hochgebirgsstufe. Bei Pkt. 2620 beginnt sich der Pfad durch Felsen und Schutt über den Ostgrat zum Gipfel des Schilthorns hinaufzuwinden. Dieser erstrangige Aussichtspunkt mit seinem Drehrestaurant bietet eine überwältigende 360°-Rundsicht und ist die reichlich verdiente Belohnung für die Anstrengungen im Aufstieg.
Gut zu wissen
Wegbeschreibung & Wegbeläge
Mürren - Suppenalp - Wasenegg - Grauseewli - Schilthorn
Sicherheitshinweise
Diese Route verläuft ganz oder teilweise auf signalisierten Wegen der Kategorie Bergwanderweg.
Ausstattung
Wir empfehlen folgende Ausrüstung: Feste Bergschuhe, mittelgrosser Rucksack mit Hüftgurt, Sonnenschutz, Regenbekleidung, Wanderstöcke, Taschenapotheke, Picknick, genügend Flüssigkeit, Mobiltelefon.
Literatur
Wandervorschlag aus dem Wanderbuch Jungfrau Region Brienzersee - Oberhasli, Wanderbuchreihe der Berner Wanderwege
Karte
Swisstopo Wanderkarte 1:50'000 264T Jungfrau
Weitere Infos / Links
Verein Berner Wanderwege, Bern, Tel.: 031 340 01 01, E-Mail: [email protected], Homepage: www.bernerwanderwege.ch