Mächtige Gletscherspuren in Grindelwald

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6,23 km lang
Wanderung

Auch in Grindelwald haben sich die Gletscher zwar deutlich zurückgezogen. Doch die Spuren ihres Wirkens sind noch immer frisch und eindrücklich, wie die Wanderung von der Schlucht des Oberen zu jener des Unteren Grindelwaldgletschers zeigt. Bergwanderweg ab Pfingstegg. Fast durchwegs Naturbelag.

Im 19. Jahrhundert erlangte Grindelwald internationale Berühmtheit. Zu beiden Seiten des Mättenbergs stiessen damals mächtige Gletscher bis nahe ans Siedlungsgebiet vor. Die Zunge des Oberen Grindelwaldgletschers endete auf rund 1200 m, jene des Unteren Grindelwaldgletschers sogar bloss auf 1000 m. Nirgendwo sonst auf der ganzen Welt liess sich die eindrückliche Wucht des ewigen Eises näher und intensiver erleben als hier im Gletscherdorf, wie der Ort alsbald genannt wurde. Schon in früheren Jahrhunderten haben die beiden Gletscher nicht immer solch gewaltige Dimensionen aufgewiesen. Seit dem Mittelalter zogen sie sich mehrmals stark zurück, um später mit umso grösserer Heftigkeit erneut ins Tal vorzustossen. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts begannen sie erneut abzuschmelzen – anfänglich nur langsam, seit den 90-er Jahren mit rasch fortschreitender Intensität. Ihr Rückgang änderte das Gesicht der Landschaft drastisch: Wo sich vorher Eismassen getürmt hatten, zeigen sich jetzt kahle Felsplatten und Moränen. Von der Bushaltestelle beim Hotel Wetterhorn führt ein Kiessträsschen und später ein Waldweg zum Chalet Milchbach hinauf. Die Gaststätte lag einst direkt neben dem Gletscher; heute steht sie einsam im Wald. Ein schmaler, doch gut ausgebauter Pfad folgt der Flanke des Mättenbergs und führt durch wildromantisches Blockschuttgebiet, über blumenreiche Alpweiden und durch schattigen Bergwald. Eine steinschlaggefährdete Zone wird mit einem eigens für die Wanderer angelegten Tunnel unterquert. Nach einem weiteren kurzen Anstieg erreicht man die Pfingstegg, von der aus man eine schöne Aussicht auf das gesamte Grindelwaldtal und auf die schroffen Felstürme am Osthang des Eigers geniesst. Bereits nähert man sich dem Einschnitt, den der Untere Grindelwaldgletscher geschaffen hat. Bei der Wyssefluh verlässt man den Höhenweg und steigt zügig zum Marmorbruch ab, wo bis Anfang des 20. Jahrhunderts Marmorblöcke abgebaut wurden. Ein kurzes Stück Asphaltstrasse führt zur Gletscherschlucht, die auf einer spektakulär angelegten Brücke überquert wird. Nochmals steil abwärts geht es zur Bushaltestelle Gletscherschlucht.

Gut zu wissen

Wegbeschreibung

Grindelwald/Hottel Wetterhorn - Pfingstegg - Gletscherschlucht

Sicherheitshinweise

Diese Route verläuft ganz oder teilweise auf signalisierten Wegen der Kategorie Bergwanderweg


 

Ausstattung

Wir empfehlen folgende Ausrüstung: Feste Bergschuhe, mittelgrosser Rucksack mit Hüftgurt, Sonnenschutz, Regenbekleidung, Wanderstöcke, Taschenapotheke, Picknick, genügend Flüssigkeit, Mobiltelefon.

Öffentliche Verkehrsmittel

Hinreise: mit der Bahn via Interlaken Ost nach Grindelwald. Ab dort per Bus Richtung Grosse Scheidegg bis Oberer Gletscher.


Rückreise: mit dem Bus ab Gletscherschlucht nach Grindelwald.

Literatur

Wandervorschlag aus dem Wanderbuch Kurzwanderungen, Wanderbuchreihe der Berner Wanderwege

Karte

Swisstopo Wanderkarte 1:50'000 254T Interlaken

Weitere Infos / Links

Berner Wanderwege, T 031 340 01 01, [email protected], bernerwanderwege.ch

Tourdaten
Start: Grindelwald / Oberer Gletscher
Ziel: Gletscherschlucht

mittel

02:25:00 h

6,23 km

350 m

580 m

1.014 m

1.398 m

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