Punktgenau landet der Gleitschirm mit der Fahne von Interlaken Tourismus auf dem «Neustart-Knopf». Mit ihrer Landung lancieren der Interlakner Tourismusdirektor Daniel Sulzer und der Pilot und Vorstandsmitglied des Vereins Interlaken Hostels & Adventure (IHA) Pitsch Bühler den Tourismus neu. Wenig später flatterte auch die Schweizerfahne an einem zweiten Tandem-Gleitschirm über die Dächer ins Zentrum Interlakens auf die Höhematte. Elegant setzt er beim «Neustart-Knopf» auf und legt seinen Schirm, wie einen Kranz um ihn herum.
Ein Zeichen für die ganze Schweiz
Mit dieser aussergewöhnlichen Aktion wünschen die zahlreichen Outdoor-Anbieter und Interlaken Tourismus der ganzen Schweiz alles Gute auf dem Weg aus der Corona-Krise. Daniel Sulzer ist hoch erfreut: «Endlich können wir wieder mehr geniessen, endlich mehr entdecken und endlich warten wieder mehr Abenteuer in der Natur auf uns».
Dass Interlaken Tourismus diesen symbolischen Akt mit der Outdoor-Branche feiert, hat gute Gründe. Interlaken ist die «Adventure-Hauptstadt Europas». Ob in der Luft, am Boden oder im, am oder auf dem Wasser, die Angebots-Vielfalt an Outdoor- und Adventure-Aktivitäten ist immens. Zudem gehören die Gleitschirme quasi zum Ortsbild. «Wir freuen uns für das ganze Land, dass wir touristische Anbieter den Menschen wieder ein Strahlen ins Gesicht zaubern dürfen», sagt Gleitschirmpilot und IHA-Vorstand Pitsch Bühler.
Interlaken hat seine Vielfalt wieder
Mit den Lockerungen per heute, 6. Juni erlangt die Ferienregion Interlaken ihre einmalige Vielfalt und den touristischen Reiz zurück. Die Bergbahnen führen wieder Wanderer und Geniesser hinauf in die faszinierende Bergwelt. Die Schiffe nehmen wieder Kurs hinaus auf den tiefblauen Thunersee und den türkisfarbenen Brienzersee. Die Campingplätze und viele Ausflugsziele haben ihre Türen wieder geöffnet. Es ist ein Zeichen von Interlaken für das ganze Land, denn die Ferienregion Interlaken hat alles, was die Schweiz zu bieten hat. Oder wie es das Hashtag ausdrückt: #mehrschweizgehtnicht.
Randgeschichte
Wetterkapriolen und Flexibilität (oder neudeutsch: Making off)
Ein spontaner Einfall, ein kurzes Brainstorming, fertig war der Plan: Die Gleitschirmpiloten fliegen alle Kantonsfahnen, die Schweizerfahne und die Fahne von Interlaken Tourismus ins Zentrum Interlaken. Soweit der menschliche Plan – der Wind schmiedete derweil andere Pläne. Zu unbeständig war er, für diese grosse Aktion.
Die Frage war: Lässt er mit der nötigen Spontanität eine angepasste Aktion zu? In Interlaken sind wir uns schliesslich gewohnt mit dem Wetter zu leben und nicht deswegen zu hadern. Flexibilität gehört im Tourismus ohnehin zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen. Alles abblasen war jedenfalls kein Thema. Ein kleines Grüppchen heckte deshalb den kleinen, feinen Plan B aus. Leider eines ohne Gäste und grossen
Akt, dafür mit einer ebenso grossen Symbolkraft und Ausstrahlung. Leider mit nur zwei, statt mit 28 Schirmen. Sicherheit hat oberste Priorität.
Der Wind gab uns Recht. Nur mit der nötigen Geduld und einem kleinen Abstand konnten beide Gleitschirme mit je einer Fahne sicher und sauber im Zentrum Interlakens landen. Damit ist der Tourismus auch symbolisch neu gestartet.
Irgendwie passt es so ohnehin fast besser in die turbulente Corona-Zeit, finden Sie nicht?